Inklusion feiern

Singen verbindet: Inklusive Chöre begeistern

“Menschen mit Behinderungen eine Stimme geben”

Die Markus – Passion von J. S. Bach als inklusives Projekt

Dies ist eine ungewöhnliche Aufführung einer selten gezeigten Passion: Der Johannes-Täufer-Chor der Evangelischen. Kirchengemeinde Magstadt wird die Markus-Passion von J.S. Bach in der evangelischen Kirche in Magstadt aufführen. Unterstützt wird das Ensemble vom Treffpunkt-Chor Stuttgart. Dort treffen sich rund 45 Menschen mit Behinderung aus dem Großraum Stuttgart zum gemeinsamen Singen. Neu und einmalig ist auch, dass einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffpunktchores als Einzelsprecher der Rezitative auftreten werden. Unterstützt wurde die Kooperation durch den Fonds “Inklusion leben”.

Inklusives Chorprojekt
Inklusives Chorprojekt

Gerade gemeinsames Musizieren bringt Menschen zusammen; zudem ist zwischen Hauptprobe und Konzert, sowie beim geselligen Zusammensitzen nach dem Konzert Raum und Zeit für ganz persönliche Begegnungen sein. Die Wirkung dieser inklusiven Veranstaltung soll sowohl Teilnehmenden als auch Zuhörerenden eine wesentliche Botschaft der Inklusion transportieren: die der Bereicherung für alle! Die Vision dahinter: Den Menschen mit Behinderung eine Stimme geben, uns von ihren Stimmen und ihrer emotionalen Energie mitnehmen zu lassen, damit inklusive Konzerte ganz normal werden.

Die Idee, die Choräle vom Treffpunktchor der Caritas mitsingen und die Texte der verschollenen Rezitative von Mitgliedern des Treffpunktchors in vereinfachter Sprache vortragen zu lassen, entstand bereits im Jahr 2017. Ausschlaggebend war die bereits bestehende Zusammenarbeit von Jutta Hay, der Chorleiterin des evangelischen Johannes –Täuferchors und des katholischen Kirchenchors Hl.Kreuz mit der Chorleiterin des Treffpunktchores Andrea Dikel.

Andrea Dikel machte sich in Zusammenarbeit mit der Cannstatter Religionslehrerin Ursula Ulbrich an das Umarbeiten der Bibeltexte. Gemeinsam mit Sängern aus dem Treffpunktchor wurden die Bibelstellen in einfache Sprache übersetzt.

Inklusives Chorprojekt
Inklusives Chorprojekt

Nach den Sommerferien startete die Probenarbeit aller beteiligten Chöre. An Probenwochenenden und wöchentlichen Abendproben wurden die Chöre und Choräle der Passion erarbeitet. Beim ersten gemeinsamen Probennachmittag im Treffpunkt in Bad Cannstatt zeigte sich schnell, dass das Konzept aufging. In den Bachschen Chorälen harmonierten der evangelische Johannes-Täuferchor, der katholische Kirchenchor Hl. Kreuz und der Treffpunktchor. Das gemeinsame Musizieren brachte die Chorsängerinnen und Sänger zusammen. Bei Kaffee und Kuchen gab es Raum und Zeit für persönliche Begegnungen und Gespräche.

Inklusives Chorprojekt
Inklusives Chorprojekt

Bei der Generalprobe kam es zum ersten Zusammentreffen mit den professionellen Instrumentalisten und Solisten, ohne die eine Aufführung eines solchen Werkes nicht möglich wäre. Es funktionierte. In beiden Kirchen wurde die Passion vor vollbesetzten Kirchen mit großem Erfolg aufgeführt. Die Sprecherinnen der Rezitative (Sandra Wahl und Diana Hassel.-.2 Sängerinnen aus dem Treffpunktchor) schafften es die musikalischen Teile zu verbinden und eine große Spannung zu erzeugen. Die Sängerinnen und Sänger des Treffpunktchors brachten bei den Chorälen ihre unglaubliche Begeisterung und Energie mit ein. Die Wirkung dieser inklusiven Veranstaltung wird sowohl Teilnehmern als auch Zuhörern in Erinnerung bleiben. Das Ziel, Menschen mit Behinderung eine Stimme zu geben, und uns von ihren Stimmen mitnehmen zu lassen wurde erreicht und in der Erwartung noch übertroffen.

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